Medienmitteilung
Die Gegenbewegung Spange Nord begrüsst den Entscheid des Luzerner Regierungsrates, vom bisherigen Projekt Spange Nord „Abstand zu nehmen“. Der Regierungsrat anerkennt damit, dass die ursprüngliche Variante nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden kann. Zudem sehen wir in seiner Bereitschaft, eine politische Diskussion anzuregen und ein Vernehmlassungsverfahren durchzuführen, den Willen, mit den betroffenen Quartieren und der Bevölkerung in einen Dialog zu treten. Die Gegenbewegung Spange Nord wird aktiv an diesem Prozess teilnehmen.
Die Gegenbewegung Spange Nord hat mit ihrer Kampagne erfolgreich aufzeigen können, dass städtische Verkehrsprojekte von den Einwohnern und Einwohnerinnen immer kritisch beurteilt werden, weil sie in ihrer Auswirkung einen sensiblen Bereich des Zusammenlebens berühren, ja oft bedrohen. Wir finden es an der Zeit, dass eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik vom Primat des motorisierten Individualverkehrs (MIV) abrückt und Platz macht für andere, fortschrittliche und klimaverträgliche Mobilitätsformen, die den Weg in die Zukunft weisen und die Wohn- und Lebensqualität in unserer Stadt für weitere Generation sichern können.
Wir erachten darum die vom Regierungsrat vorgeschlagene Variante „Inbetriebnahme Anschluss Luzern-Lochof mit Brücke über die Reuss“ nicht als zielführend. Sie war schon Teil des ursprünglichen Gesamtprojekts Spange Nord und stellt einen unzumutbaren Eingriff in die betroffenen Quartiere dar; zur grossen bestehenden Belastung wird noch zusätzlicher Verkehr generiert und durch die Quartiere geführt, was spürbare negative Veränderungen zur Folge haben wird. Damit wird in erster Linie den Bedürfnissen des MIV entsprochen; wir wollen aber einen konsequenten Ausbau des ÖV und die Förderung des Langsamverkehrs.
Die Gegenbewegung Spange Nord lehnt auch die im Synthesebericht empfohlenen Massnahmen im Rahmen eines „Basisausbaus“ (Schlossberg, Friedentalstrasse, Spitalstrasse, Kreuzstutz, Kasernenplatz) ab. Auch diese sollen nur die Situation für den MIV verbessern und verlangen „notwendige" Eingriffe in die Quartiere, die nicht weit vom bisherigen Projekt der Spange Nord (VPoptimiert) entfernt sind. Wir wehren uns mit aller Entschiedenheit gegen diese Pläne, die einer etappenweisen Umsetzung der Spange Nord gleichkommen.
Wir halten an unserer Kampagne fest und engagieren uns weiterhin für eine lebenswerte Stadt ohne die geplanten zusätzlichen Brücken, Strassen oder Tunnel. Wir wollen zusammen mit der gesamten Bevölkerung einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Lebens- und Wohnqualität auch für kommende Generationen in unserer Stadt leisten. Die blauen SpangeNO-Plakate werden als sichtbares Zeichen unseres Einsatzwillens das Stadtbild weiterhin prägen.
Der Regierungsrat plant für den 19. November um 20.15 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung im Marianischen Saal, Bahnhofstrasse 18 in Luzern. Wir rufen die Stadtbevölkerung auf, möglichst zahlreich an diesen Anlass zu kommen, um den Ausführungen des Regierungsrates zuzuhören und ihm kritische Fragen zu stellen. Wir wollen zeigen, dass wir den vom Regierungsrat nun initiierten Prozess wachsam und kritisch begleiten.
GegenBewegung Spange Nord
Der Ausschuss: Marius Fischer, Barbara Seiler, Andrea Schultheiss, Felix Kaufmann, Thoma Scherer